Tod in Genua
erschienen am 1. Oktober 2019
Roman, 184 Seiten, gebunden
Edition Blau – Belletristik im Rotpunktverlag
ISBN 978-3-85869-843-8, WG 1100
Auch als E-Book erhältlich
CHF 26.–
Blume oder Gärtner
Paul und Nina. Weil sie beide dasselbe Buch lasen, waren sie im Rondell der Universität gleich Feuer und Flamme. Der Mathestudent nahm die angehende Opernsängerin mit nach Genua, wo die gute alte Matilde ihren Segen erteilte, und angesteckt von der energiegeladenen Stadt stürzten sie sich in eine Ehe ohne Probezeit. Lustvoll streiten, wer nun die Blume, wer der Gärtner ist, können Paul und Nina immer noch – dass aber ihr lang gehegter Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht, lässt sich nach mehreren Fehlversuchen nur schwer lustigreden. Und als sie jetzt, wieder in Genua, auf dem Friedhof Staglieno die hundertjährige Matilde zu Grabe tragen, bricht – unaufhaltsam – etwas auf. Sie blicken in einen Abgrund, der weder mit Tom Ford noch mit Chanel zuzuschütten ist.
In Romana Ganzonis erstem, rasant erzähltem Roman prallt ein Paar aus der Welt des Zuviel auf das Genua einer alten Dame, die ein anderes Jahrhundert gesehen hat, in einer Stadt, die nun mit ihr untergeht.
«Romana Ganzonis Humor ist unverbraucht, und er macht das Grauen erträglich, wenn es sich anschleicht.»
Dieter Langhart, St. Galler Tagblatt
Auszug
Ich kenne Genua noch nicht, aber ich liebe Italien, wegen der Oper, auch wegen des Essens, Pasta ist mein Diesel«, sagte ich. Wir hatten nicht nur dasselbe Buch gelesen, gleiche T-Shirts getragen und über das Sein gesprochen, wir liebten auch Italien und Pasta. »Nina, du bist perfekt«, sagte Paul, »wir müssen nach Genua, da lebt meine Tante, la zia, sie heißt Matilde, sie macht die beste Pasta und ist der letzte Star Europas. Was auch immer mit uns beiden passieren wird, du musst sie kennenlernen.
Romana Ganzoni wurde 1967 in Scuol, Unterengadin, geboren, wo sie auch aufwuchs. Geschichts- und Germanistikstudium an der Universität Zürich, Aufenthalt in London. Nach zwanzig Jahren Tätigkeit als Gymnasiallehrerin widmet sie sich heute ganz dem Schreiben und lebt als freie Autorin in Celerina, Oberengadin. 2014 Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Förderpreis des Kantons Graubünden. Kolumnen in der Schweiz am Sonntag und Engadiner Post. Mit ihrem Erzählband Granada Grischun legte sie 2017 ihr erstes Buch vor. Ihre regelmäßigen Aufenthalte in Genua inspirierten sie zu diesem ersten Roman.
Trailer (Realisation: Sabrina Bundi)