Der Hunde­-halter

Der Hundehalter

 

Gott ist Hundehalter. Sein Hund heisst Welt. Die Welt ist alt und träge, verfilzt, mit schlechten Zähnen, sie will nicht kauen, aber allzeit fressen. Das Gehör der Welt ist schlecht, der Blick getrübt.

Gott füttert die Welt morgens und abends mit Hundefutter. Er reisst die Welt am Riemen, wenn er mit ihr im Wald spaziert, denn die Welt will nicht spazieren; sie will ins Gebüsch abhauen oder am Wegrand sitzen. Sie jault und winselt, will morgens frei sein, abends getragen werden. Sie sitzt da wie ein Sack, hechelt Gott den schlechten Atem ins Gesicht. Er sagt: Du musst selber laufen, Welt. Komm schon! Die Welt legt den Kopf schief, tut keinen Schritt – und leckt sich am Arsch.